„Sonne, Wind und Regen“ – RVC auf dem Edersee
Die Tagesfahrt des RV Cassel aus dem Jahr 2017 hat sich Tief in das Gedächtnis der Wanderruderfreunde eingebrannt. Auf dem See war es bitterkalt. „Es gibt keine Garantie auf gutes Wetter!“, meinte Jörg Rudolph. Er zog es daher vor, sich nicht auf die Anmeldeliste 2025 einzutragen. Hochsommerliche Temperaturen machten Ende April Lust auf eine Tour. Doch je näher der Termin 03.05.2025 rückte, desto mehr Unruhe entstand. Das Hochdruckgebiet sollte am 03.05.2025 weichen. Vereinzelt wurde Gewitter und Starkregen prognostiziert. Egal welche App auf dem Handy genutzt wurde, der Wetterwechsel war nicht wegzudiskutieren. Daher entschloss sich Florian Diegelmann dazu, am 03.05. ins „Homeoffice“ zu gehen. Dann waren wir nur noch 9 Personen, die am Samstagmorgen bei Nebel mit den beiden Vierern „Rhein“ und „Uranus“ nach Scheid fuhren. Dort angekommen war leichtes Donnern zu hören. „Sollen wir die Ausfahrt wagen? Ist es vielleicht besser mit nur einem Boot zu fahren und dann die Mannschaften zu wechseln?“ Es wurde diskutiert. Schließlich setzten wir beide Boote ein und fuhren in Richtung Staumauer. Irgendwann begann es zu regnen. Diejenigen, die rechtzeitig eine Regenjacke angezogen hatten, blieben trocken. Andere, die entweder keine Jacke griffbereit hatten oder dachten, das wird nicht so schlimm, waren schon recht feucht, als die Mannschaften auf das Schloss Waldeck blicken konnten. Vor der Staumauser liegt eine Schwimminsel der Wasserskifreunde. Diese wurde bei dem miesen Wetter nicht genutzt. Hier legten wir an und machten Picknick. Pünktlich zur Pause hörte es auf zu regnen. Alle konnten sich daher am Buffett der mitgebrachten Lebensmittel laben.
Nach der Pause fuhren wir zurück. Die Sonne kam heraus und der See füllte sich. Plötzlich sahen wir Segler und Surfer. Joschua Ben packte das Seeräubergen. Er eroberte die Liebesinsel, die vor Scheid im See liegt. Wir legten am Campingplatz in Bringhausen an und genossen eine weitere Pause bei angenehmen Temperaturen und Sonnenschein. Wir setzten die Tour fort. Bei optimalem Ruderwetter fuhren wir fast bis Asel Süd. In diesem Abschnitt konnten wir die Natur genießen. Wald säumt den See. Auf der Rückfahrt bemerkten wir Gegenwind. Je näher wir Scheid kamen, desto dunkler wurde der Himmel. Der Druck am Blatt wurde erhöht. Wir kamen gut voran. Als wir dann um 16 Uhr anlandeten begann ein heftiger Regen. Alle waren durchnässt als die Boote endlich auf dem Hänger lagen. Es regnete bis Kassel. Um zu verhindern, dass wir an diesem Tag ein drittes Mal mit feuchter oder nasser Kleidung herumlaufen, entfiel an diesem Tag das Abladen des Equipments vom Hänger.
Der Edersee 2025 konnte – wie schon vor einigen Jahren – wettertechnisch nicht vollständig überzeugen. Die Erlebnisse im Waldecker Land bleiben trotzdem in positiver Erinnerung. Wir haben schöne Stunden erlebt. Das Gemeinschaftsgefühl war wieder super. Danke, an alle die dabei waren! Großes Lob an Volker Dölle, der den Bootshänger gezogen hat und an Martin Heinzl, der seinen PKW zur Verfügung stellte und an alle, die etwas zum Picknick beigesteuert haben. Es war mir eine Freude mit Euch diesen Tag verbracht zu haben.
Am Abend stellte ich mir folgende Frage: „Statistisch müsste doch 2026 bei der ersten Wanderfahrt gutes Wetter sein? Oder ist Joschua doch der Regengott, der seine Kraft nutzt, um die Gefahren durch zu viel Sonne von uns fern zu halten?“ Ich schlief trotz dieser Ungewissheit am Abend gut ein.
Euer Fahrtenleiter Stephan Gerlach